Puppet Masters
Diplom-Inszenierungen von Studierenden
der Ernst Busch Hochschule Berlin
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Geschichte
Zwei Handwerker entdecken in einem alten Schrank einen Jungen. Er lebt, doch sprechen kann er nicht. Zudem weist er seltsame Verhaltensweisen auf. Was ist zu tun? Darauf weiß jede*r Bürger*in eine eigene Antwort. Ob der Polizist, der Bürgermeister oder der Priester. Nur der Junge bleibt stumm und flüchtet sich mit seinen Bedürfnissen in eine Traumwelt. Colin Danderskis Diplominszenierung „Being Different“ oszilliert zwischen der Frage nach Selbst- und Fremdbestimmung und thematisiert dabei Themen von Ausgrenzung, Fremdheit und Stigmata. In seiner Arbeit mit Puppen, Gesang und Cello zieht Danderski Parallelen zwischen dem Kaspar-Hauser-Mythos und gesellschaftlichen Strömungen heute und wird dabei von Ensemblemitglied Tobias Glagau unterstützt.
Den Blick in die Gegenwart richtet auch Johanna Kunze. Vor ihrem Studium der Zeitgenössischen Puppenspielkunst organisierte sie mit dem freien Theaterkollektiv Wheels Kulturaustauschprojekte mit ukrainischen Theaterensembles und spielte in mehreren Schauspielproduktionen in Charkiw und Sievierodonetsk. Heute ist Krieg in den Städten, Straßenzüge sind zerstört, Menschen tot. Doch noch immer leben Freunde und Bekannte von ihr in der Stadt und der Ukraine. So auch Maxim Avksentiev. Mit ihm erarbeitet sie „When life stops“. Darin prallen zwei Perspektiven auf den Angriffskrieg in der Ukraine aufeinander. Es ist die der Deutschen, die in der Wirtschaft tätig, aus sicherer Entfernung den Alltag des Freundes begleitet und die von ihm: Dem Ukrainer, der gefangen im eigenen Land im Kontakt zu ihr die Ablenkung sucht. Mut, Verzweiflung, Profit und Verlust, wachsende Gleichgültigkeit und Radikalisierung sind Motive, die das Team über die Distanz mit Schattenspiel, Video und Objekten so zart wie zerstörend aufzuzeigen wissen.
Mitwirkende
Besetzung
Being Different
- Idee und UmsetzungColin Danderski
- SpielColin DanderskiTobias Glagau
When life stops
- Idee, Umsetzung und SpielMaxim AvksentievJohanna Kunze
Ensembles
- MiR Puppentheater
Programmheft
Presse
09.09.2020Puppentheater ist kein Kinderspiel
Recklinghäuser Zeitung / Bernd AulichDownloads
Partner
Das MiR Puppentheater Gelsenkirchen wird gefördert im Rahmen von NEUE WEGE durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und das NRW KULTURsekretariat und ist eine Kooperation mit der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin.